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Pagensand2011
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100 Kilometer an einem Tag

Pagensand rund

   

19.06.2011 in Hamburg. Das Ruderereignis des Jahres: Ruder-Weltcup in Allermöhe. Alle Welt schaut zu. Wen kümmert es da, dass sich fünf wackere Wikinger aufmachen, Pagensand zu umrunden, 100 Kilometer. Warum müssen es gerade 100 km Strecke sein? 100 km zur Feier dessen, dass das Wanderrudern in diesem Jahr seinen hundertsten Geburtstag feiert, im Allgemeinen. Zur Feier dessen, dass der eigene Verein in diesem Jahr sein hundertjähriges Bestehen feiert, im Besonderen.

Vielleicht war es auch gut, dass uns kein Fernsehteam begleitet hat. Denn in Kollmar, 46 km vom heimatlichen Marktkanal entfernt, war Schluss: Der Wind, der im Laufe des Tages immer mehr aufgefrischt hatte, legte sich nicht, peitschte die Elbe, die dort eine Breite von 4 km hat, immer mehr auf. Bei durchgehenden Schaumkronen ist aber selbst für hartgesottene Wikinger Schluss.

Wir Wikinger wären aber keine Wikinger, wenn wir uns damit geschlagen gegeben hätten. Zwei Wochen später hatten wir die gleiche Tide. Zu uns gesellte sich noch ein Boot aus Itzehoe. In zwei Booten ging es also in aller Herrgottsfrühe wieder los. Über Zollkanal und Landungsbrücken schoben wir uns Richtung Fischmarkt, wo es auf die offene Elbe geht. Wir bekamen Wind und Wellen gegenan und beschlossen, abzubrechen, weil wir kaum noch vorwärts kamen. Die Itzehoer kamen noch ein paar Kilometer weiter bis Oevelgönne, bis auch sie das Unmögliche ihres Tuns einsahen.

Zweimal ist keinmal. 17.07., Hamburg ist ganz im Banne des Triathlon, für den die Binnenalster gesperrt ist. Unbemerkt von der Öffentlichkeit brechen die fünf Wikinger ein drittes Mal auf. Fünf Uhr früh ist es, trübe hängen die Wolken am Himmel, man sollte meinen es wäre noch Nacht, dabei sollte in einer Viertelstunde die Sonne aufgehen. Diesmal geht alles glatt, Landungsbrücken, Fischmarkt, Oevelgönne, Blankenese ziehen an uns vorbei. Auf Hanskalbsand machen wir eine kurze zweite Frühstückspause, dann geht es weiter an Lühesand und auf der Pagensander Nebenelbe wieder auf Kollmar zu. Kaum haben wir Pagensand hinter uns gelassen, brist es auf, auch der Leitdamm, der sich von da zwei Kilometer nördlich in die Elbe legt, bietet keinen wirklichen Schutz. Aber immerhin, keine Schaumkronen.

Kollmar hat keinen wirklichen Hafen, die Handvoll Stege, die es dort gibt, fallen bei Niedrigwasser trocken. Wir also auf den Strand, besser gesagt auf den Schlick, der uns nach dem Austeigen bis zu den Kniekehlen geht. Zwei Stunden haben wir Zeit, bis die Tide wieder kippt, auf der wir hoffen, zurück nach Hause geschoben zu werden. Eine Bank im Windschatten findet sich auch, auf der wir in der Sonne den Schlamm an unseren Waden trocknen lassen. Der Asphalt auf der Uferpromenade ist warm und lädt zu einem Nickerchen ein.

Zurück heißt es erst einmal die Elbe queren, hoffen am anderen Ufer unter Land etwas Schutz vor dem uns entgegenstehenden Wind zu kriegen. Soweit konnten wir aber gar nicht unter Land, bis Stade hatten wir hart gegenan zu rudern. Dann, bei Lühesand und Hanskalbsand, wo wir die schmalen Nebenelben nutzten, wurde es besser. Und hinter dem Mühlenberger Loch, beim Airbus-Werk Finkenwerder, galt dem Schiffsverkehr größere Beachtung als dem widrigen Wind.

Und dann kam er doch noch, der Regen. Vorhergesagt war Regen den ganzen Tag lang, aber er ließ sich Zeit bis zum Nachmittag. Da aber, wir waren inzwischen im Rüschhafen, wo wir die letzte Pause einlegten, erwischten uns zwei gewitterartige Regenschauer mit ganzer Macht. Aber auch das durchstanden wir und waren um 19 Uhr wieder zuhause, wo uns Phoebe mit heißem Tee, Kaffee und selbstgebackenen Kuchen erwartete. Was wären wir Wikinger ohne die Frauen!

Und die Namen der wackeren Wikinger waren André, Johannes, Martin, Rüdiger und Ulrich.

Ulrich, einer von ihnen


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